Helfende Pfoten

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Mit ME/CFS auf den (Assistenz-)Hund gekommen
28. Juni 2025

Wie ein Assistenzhund das Leben mit ME/CFS erleichtern kann

 

Was ist ME/CFS?

ME/CFS steht für Myalgische Enzephalomyelitis / Chronisches Fatigue-Syndrom.
Es handelt sich um eine schwere körperliche Erkrankung, bei der Betroffene unter dauerhafter Erschöpfung, Schmerzen, Kreislaufproblemen, Schwindel und anderen Symptomen leiden.

Ein besonders belastendes Symptom ist PEM (Post-Exertional Malaise). Dabei verschlimmern sich die Beschwerden nach körperlicher oder geistiger Anstrengung deutlich – oft mit zeitlicher Verzögerung.
ME/CFS wird häufig missverstanden oder fälschlich als psychische Erkrankung eingeordnet – dabei handelt es sich um eine ernstzunehmende körperliche Krankheit.

Der Alltag mit ME/CFS

Das tägliche Leben mit ME/CFS ist für viele Menschen sehr herausfordernd.

  • Viele Betroffene können nicht mehr arbeiten
  • Manche sind auf Rollstuhl, Rollator oder persönliche Assistenz angewiesen
  • Selbst kleine Aktivitäten wie Einkaufen oder Duschen können zu einem massiven Einbruch führen
  • Viele verbringen einen Großteil ihres Tages im Bett oder zuhause

Eine wichtige Strategie im Umgang mit ME/CFS ist das sogenannte Pacing – also das bewusste Einteilen der verfügbaren Energie, um Rückfälle zu vermeiden.

Wie ein Assistenzhund helfen kann

Ein gut ausgebildeter Assistenzhund kann Menschen mit ME/CFS im Alltag auf ganz unterschiedliche Weise unterstützen – körperlich, emotional und kognitiv:

🧠 Erinnerungshilfe
Der Hund kann durch konditionierte Signale an Medikamente oder Pausen erinnern.

💡 Frühwarnsystem
Manche Hunde lernen, Zustandsveränderungen (wie eine bevorstehende Schwäche) zu erspüren und rechtzeitig zu warnen.

👐 Körperliche Unterstützung
Sie helfen beim Aufheben von Gegenständen, bringen Dinge oder stützen beim Gehen.

❤️ Emotionale Begleitung
Ein Hund tröstet, gibt Nähe und Sicherheit – besonders in Phasen von Isolation oder Überforderung.

Herausforderungen bei der Haltung eines Assistenzhundes

So hilfreich ein Assistenzhund auch ist – er bringt auch neue Anforderungen mit sich:

💸 Kosten
Die Ausbildung eines Assistenzhundes ist teuer. Viele Betroffene müssen dafür Spenden sammeln oder Förderungen beantragen.

🕊️ Pflege und Versorgung
Ein Hund braucht Futter, Auslauf und tierärztliche Betreuung – das kann je nach Gesundheitszustand zur Herausforderung werden.

😕 Unverständnis im Alltag
Leider stoßen viele Assistenzhund-Teams auf Vorurteile – etwa wenn sie mit dem Hund in ein Geschäft wollen. Aufklärung ist hier besonders wichtig.

Fazit: Ein Helfer auf vier Pfoten

Ein Assistenzhund kann für Menschen mit ME/CFS ein echter Lichtblick sein – er schenkt Hilfe, Struktur, Sicherheit und Lebensfreude.

Aber:
Ein Hund ist ein Lebewesen mit eigenen Bedürfnissen.
Wer über einen Assistenzhund nachdenkt, sollte gut prüfen, ob genug Unterstützung da ist – z. B. durch Angehörige, Pflegedienste oder den sozialen Nahraum.

Mit der richtigen Begleitung kann ein Assistenzhund ein treuer Begleiter sein – und das Leben mit ME/CFS deutlich erleichtern.

📌 Tipp:

Mehr Infos speziell zu Assistenzhunden bei ME/CFS findest Du auf unserer Themenseite: 👉 www.mecfs-assistenzhund.de