Mit ME/CFS auf den Hund gekommen: Wie ein Assistenzhund das Leben erleichtern kann
Was ist ME/CFS?
ME/CFS, oder Myalgische Enzephalomyelitis/Chronisches Fatigue-Syndrom, ist eine schwere, körperliche Erkrankung, die viele Bereiche des Körpers betrifft. Betroffene leiden unter extremer Erschöpfung, Schmerzen, Kreislaufproblemen und Schwindel. Ein weiteres markantes Symptom ist PEM (Post-Exertional Malaise), bei dem sich die Beschwerden nach körperlicher Anstrengung deutlich verschlimmern. ME/CFS wird oft missverstanden und als psychische Krankheit abgetan, ist jedoch eine ernstzunehmende körperliche Erkrankung.
Das Leben mit ME/CFS
Der Alltag mit ME/CFS ist für viele Menschen eine große Herausforderung. Viele Betroffene sind nicht mehr in der Lage zu arbeiten und müssen den Großteil des Tages ruhen, und können weder Bett noch Haus verlassen. Aktivitäten wie Einkaufen oder Duschen können zu einer Überforderung führen. Eine wichtige Strategie im Umgang mit ME/CFS ist das sogenannte Pacing, bei dem Betroffene ihre Energie gut einteilen, um so viel wie möglich zu schaffen, ohne ihre Symptome zu verschlimmern. Hilfsmittel wie Rollstühle oder Rollatoren und die Unterstützung von Familie und Freunden sind für viele unverzichtbar.
Die Rolle von Assistenzhunden
Assistenzhunde können Menschen mit ME/CFS entscheidend unterstützen und das Leben erheblich erleichtern. Sie sind speziell ausgebildet, um in verschiedenen Bereichen zu helfen:
- Gesundheitsprobleme erkennen: Einige Assistenzhunde spüren, wenn ihre Besitzer in naher Zukunft mit einem Schwächeanfall oder einem Energiemangel rechnen müssen und warnen sie rechtzeitig.
- Kognitive Unterstützung: Hunde können an wichtige Aufgaben wie das Einnehmen von Medikamenten oder das Erledigen von Terminen erinnern.
- Körperliche Hilfe: Sie unterstützen ihre Besitzer, indem sie Dinge aufheben, Gegenstände bringen oder das Gleichgewicht halten.
- Emotionale Unterstützung: Ein Assistenzhund bietet Trost und hilft, die emotionale Belastung, die mit ME/CFS einhergeht, zu mildern.
Herausforderungen bei der Nutzung eines Assistenzhundes
Trotz der vielen Vorteile eines Assistenzhundes gibt es auch einige Herausforderungen:
- Kosten der Ausbildung: Die Ausbildung eines Assistenzhundes ist kostspielig und viele Betroffene müssen lange sparen oder nach finanzieller Unterstützung suchen.
- Pflegeaufwand: Assistenzhunde brauchen regelmäßige Pflege, Futter und Bewegung, was für schwer kranke Menschen eine zusätzliche Belastung darstellen kann.
- Missverständnisse in der Öffentlichkeit: Manche Menschen verstehen nicht, warum ein Assistenzhund in Geschäfte oder öffentliche Verkehrsmittel mitgenommen werden darf. Dies kann zu Missverständnissen oder Konflikten führen.
Fazit
Ein Assistenzhund kann das Leben von Menschen mit ME/CFS erheblich erleichtern, indem er bei täglichen Aufgaben hilft, Sicherheit bietet und emotionalen Beistand leistet. Vor der Entscheidung für einen Assistenzhund sollten sich Betroffene jedoch gut überlegen, ob sie die Verantwortung für ein weiteres Lebewesen übernehmen können. Mit der richtigen Planung und Unterstützung kann ein Assistenzhund jedoch ein wertvoller und treuer Begleiter sein.